[Photograph School] Lektion 9 - Der Zoom

Hallöchen meine lieben,
heute gibts wieder eine Lektion Photograph School für euch und eine Lektion die ihr vielleicht eher als Grundlage verstehen könntet, was aber doch schon eher Fortgeschritten ist, jedenfalls wenn man es ernster betrachtet.

Lektion 9
Der Zoom

Der Zoom ist wohl die beliebteste Funktion einer jeden Kamera. Jeder benutzt es um an weit entfernte Objekte heran zu kommen, ohne näher treten zu müssen, oder schlicht einfach weil man nicht näher kommen kann.

Der Zoom ist bei Spiegelreflex Kameras ein wenig komplizierter als bei Digitalkameras oder bei Handys aber eher weniger wegen des Handlings sondern einfach in den Details.

Den meisten von euch ist doch sicherlich mal aufgefallen, das bei vielen Digitalkameras der Zoom als besonderes Special angedreht wird. Meine alte Bridge Cam z.B. wurde mit 20 Fach optischem Zoom beworben, was also heißt, dass das Bild nicht vergrößert wird sondern man 20 Fach näher an das Objekt heran Fährt, ähnlich wie bei Ferngläsern. 
Digitaler Zoom ist hingegen etwas völlig anderes, hat eine Kamera z.B. 5 Fachen optischen Zoom + 5 Fachen Digitalzoom heißt das, dass ich 5 Fach näher an das Bild heran fahren kann und DANN die digitalen Daten zusätzlich 5 Fach vergrößert werden, ähnlich als wenn ihr einen Bildausschnitt eines Fotos ausschneidet und ihn in Photoshop einfach vergrößern würdet. Digitalzoom ist also Digitalarbeit und macht eure Bilder oft sehr verpixelt und unscharf.

Spiegelreflexkameras haben ausschließlich Optischen Zoom also ideal für die Bildqualität. Bei Spiegelreflexkameras wird der Zoom aber auch anders angegeben als bei Digitalkameras, was bei Digitalkameras oft 10 facher Zoom heißt, hat bei Spiegelreflexkameras den Wert der Brennweite.
Die Brennweite bestimmt also den Zoomfaktor eurer Kamera. ein 18mm Objektiv zeigt bei einem Foto seeehr viel von eurer Umgebung als würdet ihr fast alles sehen, wie eure Augen es wahrnehmen. Habt ihr allerdings schon 50mm Brennweite, verschwinden schon Teile eures näheren Umfeldes aus dem Bild, könnt aber dafür an weiter entfernte Objekte heran.

Vergleichen kann man das jedoch wie vorhin schon mit Ferngläsern, wenn jemand neben euch steht und ihr schaut Gradeaus, könnt ihr oft noch diese Person gut erkennen, soweit sie etwas weiter vorne steht. würdet ihr dann durch ein Fernglas schauen, würdet ihr rein garnichts von dem Umfeld um euch herum sehen können, einzig und allein etwas was seeeeehr weit weg ist. Scheunenklappen eben.

Der Zoom hat also zwei verschiedene Aufgaben. weit entfernte Objekte heranholen, zu denen man selbst nicht näher heran treten kann, oder um Bildausschnitte festzulegen und zu komponieren.

Der Zoom an sich ist bei Spiegelreflex Kameras bzw. ihren Objektiven jedoch nicht ganz so einfach... Zoom ist nicht gleich Zoom, denn verschiedenen Brennweiten Bereiche sind auch verschiedene Objektiv Arten.

Diese Objektive sind Beispielsweise:

18mm: Ultra Weitwinkel Objektiv
35mm: Weitwinkel Objektiv
50mm: Normal Objektiv
100mm: Leichtes Teleobjektiv
200mm: Teleobjektiv

Verschiedenen Brennweiten, ermöglichen ganz verschiedenen Bilder zu machen. "Ermöglichen" heißt dabei aber nicht nur, dass es was gutes ermöglicht, je höher die Brennweite, desto weniger Möglichkeiten habt ihr eigentlich, wenn man es so sieht.

Folgendes Foto habe ich damals mit meinem 55-300mm Teleobjektiv geschossen, wie ihr sehen könnt, konnte ich zwar bei voller Brennweite näher an die Baby Eule ran aber bei offener Blende, ist soein extrem kleiner Bereich scharf, dass es glatt an Tunnelblick grenzt. Nichtmal der Vogel fast direkt neben ihm wurde einigermaßen scharf.


Das nächste Foto wurde ebenfalls bei 300mm Brennweite geschossen, jedoch mit etwas geschlossenerer Blende aber es reichte Grademal aus um den Vogel bis zur Hälfte seiner Flügelspannweite scharf abzulichten, die Spitzen der Flügel sind leicht unscharf (ich sehe es jedenfalls)


Bei hoher Brennweite müsst ihr also im klaren sein, das es viel kleinere Schärfebereiche bzw. immer kleiner werdende Bildbereiche gibt als bei Weitwinkeln.

Habt ihr also 18mm Weitwinkel eingestellt, könnt ihr in geschlossenen Räumen viel mehr vom Raum abbilden als mit 50mm, der Bildradius wird einfach viel kleiner und der Schärfebereich auch enger. 
Ich bin leider kein Experte, warum ganz genau das so ist wie es ist, bin ich nicht imstande es euch so einfach zu erklären, vieles ist selbst mir ja nicht  hundertprozentig klar. Aber das wissen ist Macht.

Brennweite ist Brennweite?

So gesehen ist Brennweite nicht gleich Brennweite.
Alle Objektive mit verschiedensten Brennweiten, haben noch einen kleinen Haken.
Fotografiert ihr mit beispielsweise mit einer Brennweite von 18mm, könnt ihr nicht so Nah an Objekte herantreten wie ihr möchtet um kleinere Bildausschnitte oder Nahaufnahmen zu machen wie Beispielsweise von einem Auge. Ihr braucht immer einen Mindestabstand der sich von Objektiv zu Objektiv verändert.

Fotografiert ihr mit 18mm könnt ihr keine Nahaufnahme des Auges nicht mehr machen, weil der Mindestabstand mit ebenfalls 11cm für eine Nahaufnahme gut wäre, ihr kämmt optisch jedoch nicht nah genug heran



Wenn ihr jedoch mit einem 18-55mm Weitwinkel Objektiv bei 55mm eine Nahaufnahme machen wollt, geht das ganz einfach, denn ihr habt bei 55mm die Möglichkeit sehr nah an euer Auge ran zu kommen, ihr habt nämlich einen bloß sehr geringen Mindestabstand von 11cm notwendig für ein scharfes Bild, bekommt aber ein nahes Ergebnis.



Fotografiert man im Gegensatz mit einer Festbrennweite von 50mm habt ihr wieder ein Mindestabstand Problem. Während man bei einem 18-55mm Objektiv bei 55mm Brennweite Nahaufnahmen machen kann, benötigt ihr bei einer 50mm Festbrennweite Sage und Schreibe 32cm Abstand für ein relativ nahes Bild. Nahaufnahmen unmöglich.


Fotografiert man wiederum mit einem 55-300mm Teleobjektiv bei 55mm Brennweite, ist ein Mindestabstand von Sage und Schreibe ca. einem Meter nötig um ein nahes scharfes Bild zu bekommen.



Fotografiert man bei 300mm, dann kommt man aber auch wieder wirklich nah heran.



Der Grund dafür ist einfach, das bei der Technik der Objektive bei einigen Brennweiten  einfach eine Art Weitsichtigkeit eintritt. Objektive sind eben wie Augen, einige sind Weitsichtig, einige Kurzsichtig :P Das Geheimnis ist, sich zu merken bei welchem Objektiv man Welche Abstände einhalten muss.

Wie ihr seht, ist alleine das simple Thema Zoom bei Spiegelreflexfotografie wieder eine ganz eigene Sache. Viele Tipps konnte ich euch vielleicht nicht geben aber immerhin einfach Theoretisches Wissen.

Ihr seht nun denke ich ein paar Unterschiede direkt vor Augen.

Ich hoffe ihr verfolgt die Reihe munter weiter und erklärt mir eure Fortschritte oder Probleme.

Liebste Grüße, Oli♥

5 Kommentare:

  1. Super interessant. Meine Ma hat sich vor kurzem wieder eine Spiegelreflex zu gelegt und vielleicht kann ich ab und an mal ein wenig mit ihr üben. :)

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  2. Danke <3 Ich versuche zwar schon alle Funktionen meiner Kamera zu verstehen aber dein Post ist doch wesentlich anschaulicher und so kapier auch ich das endlich mal :D

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  3. Danke für einen weiteren Post dieser Reihe =)

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  4. Der Post ist mal wieder super. Ich komme mit meinen Zoom noch nicht ganz zurecht, da war das bei meiner Digicam leichter aber dank deine Tricks klappt es bestimmt ganz gut. Noch mehr davon. :)

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